Gelegenheit nicht genutzt

Trotz einer immer schlechteren Ausgangslage ging Huttwils Fanionteam motiviert aus der Kabine auf den Platz hinaus. Doch die Partie endete im bekannten Muster: Ärgerliche Gegentore und mangelnde Offensivkraft mündeten in einer weiteren Niederlage.

Vielversprechender Start

Ein Blick auf die Tabelle verdeutlicht die prekäre Lage: Nach 6 Spielen liegen die Blumenstädter mit lediglich 6 Toren und 2 Punkten auf dem letzten Rang. Einziger Lichtblick: Bei einem Sieg nächsten Mittwoch im Nachholspiel gegen den FC Langenthal könnte immerhin ein Rang gut gemacht werden. Aber nun zur heutigen Partie. Die auftauchende Sonne lockte viele Zuschauer auf den Dornacker, an Unterstützung sollte es also nicht mangeln. Die angereisten Gäste aus Roggwil starteten eher unsicher. Das aufsässige Pressing der Heimmannschaft funktionierte gut, bereits in den ersten Minuten konnten viele Bälle erobert werden. Das wirblige Sturmduo mit Straumann und May wurde angetrieben von Routinier Benjamin Schenk, der wieder mal zu Bestleistung auflaufen sollte. In der 17. Minute versuchte sich Lars Mathys per Freistoss und scheiterte nur knapp. Der Anfang versprach Gutes. Doch drei Minuten später konnten die angereisten Zuschauer aus Roggwil zum ersten Mal jubeln. Huttwil war in der Vorwärtsbewegung und wurde ausgekontert, Goalie Janic Minder musste hinter sich greifen, der Rückstand war da. Bis zur Halbzeit konnten die Blumenstädter die Partie mehr oder weniger dominieren, bis zum gegnerischen Strafraum wurde gut gespielt, doch weder Andri Kilchenmann noch Straumann konnten reüssieren.

Anschlusstreffer kommt zu spät

Noch war nichts verloren. Die Verletzungshexe zwang das Trainerduo Brenzikofer / Äschlimann zu einem ersten Wechsel. Philipp Minder musste mit einer Zerrung raus, Coelho ersetzte ihn. Das Spiel verlief von nun an verhalten weiter. Keine der beiden Mannschaften konnte sehenswerte Angriffe ausführen, es war wieder mal ein hin und her auf dem Dornacker, der Spielzug «hoch und lang nach vorne» wurde oft gewählt. In der 67. Minute dann der Schock: Nach einem scharf getretenen Freistoss prallte der Ball unglücklich aus der eigenen Reihe an Janic Minder vorbei ins Netz, das 0:2 war Tatsache. Von nun an warf die Heimmannschaft alles nach vorne, Roggwil zog sich zurück. So waren die Huttwiler immerhin spielbestimmend und warfen alles nach vorne. So entstanden einige vielversprechende Freistösse, doch auch die einstige Stärke der Blumenstädter ist im Moment in weiter Ferne. Marcel Reif würde die Schlussphase wohl wie folgt kommentieren: Je länger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt. Straumann konnte zwar zehn Minuten vor Schluss noch per Kopf zum Anschlusstreffer einnetzen, doch die fünfte Niederlage war mit dem Schlusspfiff besiegelt.

So geht eine vielversprechende Partie wieder ohne Punkte zu Ende. Nach einer klaren Steigerung im Vergleich zu den letzten Spielen war das Trainerduo ratlos, die Spieler frustriert, der Druck steigt. Aber Kopf hoch, bereits nächsten Mittwoch gehts weiter gegen Langenthal auf dem Dornacker.

Matchtelegramm: 03.10.2020 – Dornacker, Huttwil – 120 Zuschauer – Tore: 20. 0:1,67. 0:2, 82. 1:2 Straumann – SC Huttwil: Janic Minder, Florian Mathys, Kovac, Lars Mathys, Hiltbrunner (Pascal Minder), Andri Kilchenmann (Röthlisberger), Aaron Kilchenmann (Simon Schenk), Benjamin Schenk, Philipp Minder (Coelho), May, Straumann – Bemerkungen: Huttwil ohne Carlini, Dunkel, Scheidegger, Steiner, Zürcher (verletzt), Flückiger, Graf, Halimi, Othman (abwesend), Maurer (nicht eingesetzt).