Bittere Niederlage in Zollbrück

Nach dem sehr guten Auftritt im Cup gegen den starken Drittligisten Aurore Bienne der brutale Dämpfer im Emmental: Huttwil vermag den eigentlichen Pflichtsieg in Zollbrück nicht zu vollbringen und sieht sich nun in der unteren Tabellenhälfte der 4. Liga.

Stets in Rückstand

Es sollte bereits die dritte Partie dieser Saison sein, in der Huttwil relativ früh in Rückstand gerät und schlussendlich mit 4:2 verliert. Nach Lotzwil-Madiswil und Utzensdorf darf sich auch der Fc Aemme an Punkten bedienen, indem sie die Eigenfehler der Blumenstädter ausnützen.

Bereits nach wenigen Zeigerumdrehungen kommt Aemme beinahe zur Führung, der freistehende Stürmer köpft knapp an Scheideggers Gehäuse vorbei. Eine Aktion, die für die Gäste leider nicht als Weckruf dient: In der 9. Minute schliesst Stürmer Rothenbühler mit zu viel Platz mustergültig ab und lässt die Heimmannschaft jubeln. Dann aber trotzdem die prompte Antwort auf der Gegenseite: Minder schiebt nach Zusammenspiel mit Flückiger gekonnt zum Ausgleich ein. Die Freude hält nur kurz an, praktisch im Gegenzug stellt Aemmes Neuenschwander nach einem Abwehrfehler die Führung wieder her. Letzterer war nur einer von insgesamt 7 2. Liga-Akteuren und sorgte für eine gewisse technische Verstärkung in der Heim-Mannschaft. Der Autor erlaubt sich nun, die nächsten 40 Minuten zu überspringen, denn abgesehen von einigen Halbchancen und dem Seitenwechsel passierte nichts Erwähnenswertes.

Huttwil mit Spitzenwert in der Gruppe

Wir steigen in der 60. Minute mit der Einwechslung von Zehnder wieder ein. Dieser brachte tatsächlich etwas Schwung in die Partie und Huttwil kreiert einige Spielzüge, jedoch nie bis vors Tor. Bis auf die 71. Minute, wo eben dieser Zehnder mit einem schönen Lupfer Flückiger lanciert, dieser hält dem Druck stand und gleicht gekonnt zum 2:2 aus. Also alles wieder möglich! Denkt sich auch Aemme und trifft Fünf Minuten später nach einem Freistoss. Wieder ist es Rothenbühler, wieder kommt er freistehend zum Abschluss, diesmal per Kopf. Kurze Zeit später pariert Scheidegger in Extremis und lässt die Blumenstädter weiter auf einen erneuten Ausgleich hoffen. Doch die Partie wurde zunehmend aggressiver, der Schiedsrichter war zwar unparteiisch, aber auch unentschlossen, und Chancen erspielten sich beide Mannschaften nicht mehr wirklich. Mit dem Schlusspfiff schafft es Huttwil in ihrer Gruppe an die Tabellenspitze mit den meisten Gegentoren: Nach einem zu kurz gespielten Pass auf Scheidegger, schliesst Aemmes Schüpbach ab und tunnelt – zur Feier des Tages – Huttwils Schlussmann zum 2:4.

Huttwil gleicht zwei Mal aus, vermag aber durch zu wenig Laufbereitschaft und fehlende Ideen das Spiel nie an sich zu reissen. Aemme geht immer wieder in Führung, zeigt mehr Leidenschaft und macht damit ihr fussballerisches Defizit weg – sämtliche Angriffsversuche entstanden aus langen Bällen. Bitter, dass das gegen Huttwil im Moment ausreicht.

Matchtelegramm: 19. September 2024 – Tannschachen, Zollbrück – 30 Zuschauer – Tore: 9. Aemme 1:0, 11. Minder 1:1, 13. Aemme 2:1, 71. Flückiger 2:2, 75. Aemme 3:2, 90+5 Aemme 4:2. – SC Huttwil: Fabian Scheidegger, Marti, Hiltbrunner, Kovac, Carlini (Kaderli), Gian-Luca Steiner (Eliosh Heiniger), Andri Kilchenmann, Flückiger, Röthlisberger (Zehnder), Aaron Kilchenmann, Minder (Elias Heiniger)  – Bemerkungen: Huttwil ohne Maurer (kein Einsatz), Gygli, Dunkel (verletzt), Leon Scheidegger, Timo Straumann, Marco Steiner, Schenk, Hofer, Meyer (abwesend), Julian Scheidegger (Militär).