Und wieder fehlte nur ein einziger Punkt zum Aufstieg
Nach dem knappen „Nichtaufstieg“ in der Saison zuvor, wollten es die Jungs von Trainer Markus Meer und seinen Assistenten Florian Studer und Markus Fankhauser in der neuen Saison besser machen, um am Ende der Spielzeit von der Tabellenspitze zu grüssen. Bekannterweise konnte das gesteckte Ziel des Aufstiegs in die dritte Liga wiederum nicht erreicht werden, wiederum nur ganz knapp aufgrund eines einzigen Punktes…
Überzeugende Auftritte zu Beginn der Saison
Nach einer kurzen Sommerpause (inklusive der Feierlichkeiten zum Jubiläum des SC Huttwil) und einer intensiven Vorbereitung traf das Fanionteam des SC Huttwil in der ersten Cuprunde auf den Drittligisten FC Jedinstvo. Die Huttwiler spielten den höherklassigen Gegner vor allem in der zweiten Halbzeit an die Wand und siegten gleich mit 9:2. Eine Woche später wusste man auch gegen den FC Ticino Bern (4. Liga) zu überzeugen und qualifizierte sich bei strömendem Regen souverän für die dritte Cuprunde.
Im ersten Meisterschaftsspiel legten die Spieler vom «Eis» einen Traumstart hin, bereits nach 19 Minuten lag man mit 5:0 in Führung. Die ersten drei Punkte konnte man somit ohne weitere Probleme in trockene Tücher bringen. Im zweiten Meisterschaftsspiel traf man auswärts auf die zweite Mannschaft des SV Sumiswald. Vor allem zu Beginn des Spiels bekundete man grosse Mühe und geriet sogar in Rückstand, erst in der zweiten Halbzeit konnte man das Spiel auf die richtigen Bahnen lenken und schlussendlich für sich entscheiden. Im dritten Meisterschaftsspiel wiederum liess man gar nichts anbrennen und fertigte die zweite Mannschaft des FC Roggwil gleich mit 8:0 ab, eine Woche später machte man auswärts mit dem SC Ersigen kurzen Prozess und gewann mit 8:1.
Nach dem Spiel in Ersigen stand die dritte Cuprunde an, mit dem SC Wohlensee traf man auf einen starken Drittligisten. In einer äusserst intensiven Partie scheiterte man nur ganz knapp am höherklassigen Gegner und verpasste eine kleine Sensation. Die Blumenstädter liessen nach dem Cup-Aus die Köpfe aber nicht hängen und schickten den FC Lotzwil-Madiswil im darauffolgenden Meisterschaftsspiel gleich mit einer 8:0-Packung nach Hause. Eine Woche später trafen die Huttwiler dann auf den ersten richtigen Gradmesser in der Gruppe, die zweite Mannschaft des FC Herzogenbuchsee. Auch gegen diesen Gegner zeigte man eine ansprechende Leistung und siegte verdient mit 2:1. Auch die weiteren Spiele gegen den FC Blau-Weiss Oberburg (4:2), den FC Aemme (4:0) und den FC Kirchberg, ebenfalls ein Mitfavorit in der Gruppe (1:0), konnte man für sich entscheiden, und stand nach neun Meisterschaftsspielen mit einer perfekten Bilanz von neun Siegen an der Tabellenspitze. Im zehnten Meisterschaftsspiel kam es dann zum Spitzenkampf der Gruppe 5 in der vierten Liga: Der zweitplatzierte FC Utzenstorf empfing den erstplatzierten SC Huttwil. Nach einer eher ereignisarmen Partie trennten sich beide Mannschaften mit einem torlosen Remis, auf Seiten der Huttwiler musste vor allem die Chancen die Chancenauswertung kritisiert werden, da doch einige Torchancen nicht verwertet werden konnten. Im letzten Vorrundenspiel traf man dann noch auswärts auf den FC Aarwangen, ebenfalls einen Mitfavoriten in der Gruppe, der sich jedoch mit einigen Ausrutschern in der Vorrunde einen Spitzenplatz verspielt hatte. Jedenfalls waren sich die Spieler vom «Eis» ziemlich sicher, die Vorrunde erfolgreich abzuschliessen, der FC Aarwangen hatte aber etwas dagegen. Mit den widrigen Platzverhältnissen kamen die Gäste aus dem Blumenstädtchen weniger gut zurecht als das Heimteam und verloren schlussendlich verdient, wenn auch denkbar knapp mit 2:3. Trotz den Punktverlusten in den beiden letzten Vorrundenpartien konnte das «Eis» die Vorrunde auf dem ersten Tabellenplatz abschliessen und sich somit eine optimale Ausgangslage für die Rückrunde schaffen.
Ärgerliche Punktverluste in der Rückrunde
Die Trainingsbeteiligung während der Vorbereitung in den Wintermonaten war wie schon im Vorjahr ziemlich gut, neben den eher weniger beliebten Lauftrainings konnte insgesamt sechsmal auf dem Kunstrasen in Langenthal trainiert werden, zudem wurden mehrere Testspiele absolviert. Im März reiste dann die Mehrheit der Mannschaft für ein fünftägiges Trainingslager nach Malaga, wo man sich noch den letzten Schliff für die Rückrunde holen wollte.
Der Start in die Rückrunde verlief dann allerdings nicht wie gewünscht. Bereits im ersten Spiel traf man mit dem FC Utzenstorf auf einen unangenehmen Gegner, der dem SCH sogleich seine Grenzen aufzeigte. Nachdem die Huttwiler in der ersten Halbzeit noch mit den Gästen mithalten konnten, gewann der FC Utzenstorf in der zweiten Halbzeit die Überhand und erzielte den verdienten Führungstreffer. Bis zum Schlusspfiff fanden die Huttwiler kein Rezept, um die Hintermannschaft der Gäste zu überrumpeln, und mussten die zweite Pflichtspielniederlage in Serie einstecken. Auch im zweiten Rückrundenspiel bekundete das «Eis» grosse Mühe. Gegen den KF Shqiponja sah es lange danach aus, dass nach einem 0:1 Rückstand eine weitere Niederlage eingesteckt werden musste, doch rund zehn Minuten vor Schluss konnten die Blumenstädter ausgleichen und im Anschluss das Spiel doch noch zu ihren Gunsten entscheiden. In den beiden darauffolgenden Spielen setzte sich das «Eis» wiederum souverän durch, gegen den FC Sumiswald (5:0) und gegen den FC Roggwil (4:1) bekundete man keine Mühe. Gegen den SC Ersigen lief es dann wiederum nicht mehr so rund. Nachdem man früh in Rückstand geraten war, konnte das Spiel schlussendlich doch noch für sich entschieden werden. Es folgte ein Auswärtsspiel gegen den FC Lotzwil-Madiswil, dass klar für sich entschieden werden konnte (3:0) und im Anschluss ein wegweisendes Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Herzogenbuchsee. Im Spiel gegen den FC Herzogenbuchsee konnten die Blumenstädter dem Gegner nicht viel entgegensetzen und gingen mit einer schmerzhaften aber dennoch verdienten Niederlage vom Platz.
Im nächsten Spiel trafen die Huttwiler auf den FC Blau-Weiss Oberburg. Im Vorjahr wurde unter anderem im Rückrundenspiel gegen den FC Blau-Weiss Oberburg der Aufstieg verspielt, als man in der Nachspielzeit in letzter Sekunde noch einen Gegentreffer kassierte und so einen wichtigen Punkt im Kampf um den Aufstieg verlor. Und auch in dieser Saison schienen es die Fussballgötter in Oberburg nicht gut mit dem «Eis» zu meinen. Während das Heimteam aus Oberburg nach einem geschenkten Elfmeter in Führung ging, wurde dem SCH ein regulärer Treffer aufgrund einer vermeintlichen Offsideposition aberkannt. Doch nicht nur der Unparteiische zeigte an diesem Tag eine schlechte Leistung. Auch die Huttwiler konnten spielerisch nicht überzeugen und das Spiel für sich entscheiden, so dass eine weitere Niederlage eingesteckt werden musste.
Nach der Niederlage in Oberburg war klar, dass das «Eis» nicht mehr aus eigener Kraft Gruppensieger werden und somit aufsteigen konnte. Die letzte drei Spiele konnte der SC Huttwil allesamt für sich entscheiden (5:0 gegen den FC Aemme, 3:2 gegen den FC Kirchberg und 1:0 gegen den FC Aarwangen), musste aber auf Punktverluste des FC Herzogenbuchsee und des FC Utzenstorf hoffen. Während der FC Utzenstorf noch Punkte abgab, entschied der FC Herzogenbuchsee die restlichen Spiele für sich und konnte am letzten Spieltag den Aufstieg feiern. Ärgerlich für den SCH, dass der FC Herzogenbuchsee im zweitletzten Spiel gegen den FC Kirchberg erst in allerletzter Sekunde den Siegtreffer erzielen konnte.
Im Nachhinein kann man feststellen, dass wie im Jahr zuvor wiederum nur ein einziger Punkt zum Aufstieg gefehlt hat. Wiederum waren es nur wenige Sekunden in einzelnen Spielen, die gegen den SC Huttwil gelaufen sind (Oberburg gegen Huttwil 21/22 & Kirchberg gegen Herzogenbuchsee 22/23). Aber wahrscheinlich war die Zeit für den Aufstieg für das junge Team des SC Huttwil einfach noch nicht reif.
Die Jungs von Trainer Meer und seinen Assistenten Studer und Fankhauser werden in der neuen Saison aber wieder alles daransetzen, eine gute Leistung abzuliefern und die eigenen Fans auf dem Dornacker und auch bei den Auswärtsspielen zu begeistern.
Und wer weiss, evtl. laufen die Sekunden in der neuen Saison für einmal für den SC Huttwil…