Bittere Niederlage im Derby

Die erste Mannschaft des SC Huttwil verliert das Derby gegen den SV Sumiwald mit 1:4 und damit auch den Anschluss an die Spitze in der Tabelle. Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten beiden Spielen konnten die erarbeiteten Chancen in der Offensive nicht ausgenutzt werden. Zudem nutzte der Gegner aus Sumiswald die Fehler in der Huttwiler Hintermannschaft gnadenlos aus.

Deutliches Chancenplus in der ersten Halbzeit

Die Ausgangslage vor dem Spiel war für sämtliche Spieler im Kader des SC Huttwil klar: Verliert man das Spiel gegen seinen Rivalen aus Sumiswald, liegt man bereits mit acht Verlustpunkten hinter der Tabellenspitze. Mit einem Sieg könnte man den Anschluss wahren und zugleich auf die eher schlechten Leistungen der beiden letzten Spiele reagieren.

Sichtlich motiviert starteten die Huttwiler in das schwierige Spiel und konnten bereits nach wenigen Minuten ein erstes Mal gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchen. Nach einem langen Ball von Dunkel in die Spitze kam Scheidegger alleine im Strafraum von Sumiswald zum Abschluss, leider segelte der Ball weit über das Tor. In der siebten Minute blieb dann ein erstes Mal der Jubel im Hals der zahlreich erschienenen Fans des SCH stecken. Nach einem Freistoss von Straumann spielte Andri Kilchenmann den Ball per Kopf in die Mitte vom Strafraum. Röthlisberger hätte den Ball nur noch über die Torlinie drücken müssen, schlug aber knapp über das Spielgerät, so dass die Sumiswalder klären konnten. Nur eine Minute später war es Simon Schenk der völlig alleinstehend zum Kopfball kam, doch auch sein Abschluss fand den Weg ins Tor nicht. Nach diesem Abschluss verging wiederum keine Minute bis Lars Mathys im Strafraum der Sumiswalder auftauchte. Er spedierte den Ball an die Hand eines Verteidigers, so dass der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt zeigen musste. Der fällige Elfmeter wurde vom gegnerischen Torhüter Ramon Ruch abgewehrt, allerdings musste dieser wiederholt werden, da sich wahrscheinlich die Verteidigung zu früh in den Strafraum begeben hatte. Den zweiten Elfmeter hämmerte Straumann an die Querlatte, so dass weiterhin kein Tor bejubelt werden konnte.

Vier Minuten nach dem verschossenen Elfmeter spielte SCH-Torhüter Janic Minder einen langen Ball in die gegnerische Zone, die Verteidigung vom SV Sumiswald konnte den Ball nicht richtig einschätzen, so dass Lars Mathys den Ball per Kopf über Goali Ramon Ruch lobben konnte. Ein Verteidiger konnte aber in extremis auf der Linie klären. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Huttwiler wesentlich mehr vom Spiel und konnten dem Gegner in der Mittelzone mit kompaktem Verschieben und disziplinierter Defensivarbeit immer wieder die Bälle abluchsen. Das Spielkonzept von Trainer Markus Meer und seinem Assistenten Florian Studer ging bis zu diesem Zeitpunkt auf, einzig der Führungstreffer fehlte noch. Der SCH kam noch zu weiteren Torchancen, allerdings war man im Abschluss zu wenig zwingend. Wie man es besser macht, wurde den Blumenstädtern in der 38. Minute gezeigt. Nach einem missratenen langen Ball aus der eigenen Zone des Heimteams, der per Rücken von Nino Aeschlimann zu Martin Siegenthaler flog, tänzelte dieser die gesamte Huttwiler Hintermannschaft samt Torhüter Janic Minder aus und schob zum Führungstreffer für den SV Sumiswald ein. Ärgerlich für den SCH, da man zu diesem Zeitpunkt mit gut und gerne drei Toren hätte in Führung liegen können. Vor der Halbzeitpause kamen die Huttwiler nochmal zu gefährlichen Aktionen. Doch weder Carlini mit einem Freistoss, noch Lars Mathys per Kopf konnten den Ausgleichstreffer erzielen.

Effiziente Sumiswalder

Den besseren Start in die zweite Hälfte hatten sogleich die Gegner aus Sumiswald. Den Abschluss von Martin Siegenthaler in der 48. Minute konnte Janic Minder in extremis zur Seite lenken. In der 56. Minuten dann der nächste Rückschlag fürs Heimteam. In einem unachtsamen Moment von Innenverteidiger Jan Hiltbrunner verpasste es dieser, den Ball aus der Gefahrenzone wegzuschlagen, Stürmer Lorenz Lüthi sagte danke, luchste ihm den Ball ab und schob zur 0:2 Führung ein.

Die Blumenstädter aber gaben nicht auf und versuchten den Anschlusstreffer so schnell wie möglich zu erzielen. In der 58. Minute trat Kovac einen Freistoss für seine Farben, der Ball segelte aber knapp neben das Tor. Zehn Minuten später kamen die Huttwiler wieder zu einem Freistoss aus gefährlicher Distanz. Den Freistoss vom zur Pause eingewechselten Coelho wehrte Torhüter Ramon Ruch in Richtung Florian Mathys ab, dessen Nachschuss wurde zum Leidwesen des Heimteams auf der Torlinie von einem Verteidiger gestoppt und weggeschlagen. Nur eine Zeigerumdrehung später tankte sich Lars Mathys auf der linken Seite durch und flankte zur Mitte. Straumann kam fünf Meter vor dem Tor zum Abschluss, doch Torhüter Ruch konnte mit einem grossartigen Reflex den Anschlusstreffer wieder verhindern.

In der Schlussphase versuchten die Huttwiler mit einer offensiveren Ausrichtung zum Torerfolg zu kommen, was das Heimteam dann aber auch anfälliger auf Konter machte. So konnte sich Torhüter Janic Minder in der 78. Minute noch einmal auszeichnen. Nach einem Abschluss der Sumiswalder aus nächster Nähe konnte «Mindi» den Ball mit einem tollen Reflex zum Eckball klären. Vier Minuten später entwischte Lars Mathys den generischen Verteidigern und konnte nur noch per Foulspiel gestoppt werden. Wiederum zeigte der Unparteiische, der eine fehlerfreie Partie zeigte, auf den Elfmeterpunkt. Coelho erzielte den 1:2 Anschlusstreffer und liess den letzten Funken Hoffnung an den Punktgewinn noch einmal aufflammen. Das Fanionteam des SCH warf in den letzten Spielminuten noch einmal alles nach vorne, konnte aber keinen weiteren Treffer mehr erzielen. Im Gegenteil: Innerhalb von 60 Sekunden erzielten die Gäste aus Sumiswald nach Kontern die Treffer drei und vier. Zuerst entwischte Martin Siegenthaler der Verteidigung des SCH und erzielte seinen zweiten persönlichen Treffer an diesem Abend, anschliessend war es Aeschlimann der mit dem 1:4 den letzten Treffer der Partie markierte.

Alles in allem zeigten die Blumenstädter eine aufopferungsvolle Leistung über die gesamten 90 Minuten. Im Vergleich zu den letzten Spielen war es eine starke Reaktion. Dennoch wurde dem SC Huttwil deutlich aufgezeigt, wieso man nicht wie zu Beginn der Saison erhofft an der Tabellenspitze steht: Eigenfehler im Aufbauspiel und Ineffizienz in der Offensive werden von stärkeren Gegnern in der Gruppe gnadenlos ausgenutzt und bestraft.

Dennoch darf durchaus auch das Positive erwähnt werden. Die erste Mannschaft des SC Huttwil war über weite Strecken die dominierende Mannschaft in diesem Derby. Der Einsatzwille war zu jedem Zeitpunkt gegeben und die meisten Zweikämpfe konnten gewonnen werden. Zudem wurden die taktischen Anweisungen der Trainer mehrheitlich umgesetzt.

Jetzt gilt es, für die letzten vier Spiele in dieser Vorrunde noch einmal eine ähnliche Leistung abzurufen. Gegen die kommenden Gegner, die in der Tabelle allesamt hinter dem SCH stehen, darf es keine Ausrutscher mehr geben.

Matchtelegramm: 02. Oktober 2021 – Dornacker, Huttwil – 170 Zuschauer – Tore: 38. Martin Siegenthaler 0:1, 56. Lüthi 0:2, 82. Coelho 1:2, 87. Martin Siegenthaler 1:3, 88. Aeschlimann 1:4  – SC Huttwil: Janic Minder, Carlini, Dunkel, Hiltbrunner (Benjamin Schenk), Andri Kilchenmann (Florian Mathys), Kovac, Röthlisberger (Steiner), Simon Schenk (Coelho), Lars Mathys, Scheidegger, Straumann – Bemerkungen: Huttwil ohne Flückiger, Halimi, May, Pascal Minder, Philipp Minder (verletzt), Aaron Kilchenmann, Graf, Gygli (abwesend), Maurer (nicht eingesetzt).