Wichtiger Schritt in Richtung Aufstieg

Die erste Mannschaft des SC Huttwil gewinnt das Auswärtsspiel gegen den FC Lotzwil-Madiswil mit 0:3. Sämtliche Tore fielen innerhalb von sieben Minuten in einer Druckphase der Gäste aus dem Blumenstädtchen.

Da der zweitplatzierte FC Utzenstorf gleichzeitig eine Niederlage in Aarwangen einfährt, steht man nun mit einem komfortablen Vorsprung von fünf Punkten vor den nächsten Verfolgern an der Tabellenspitze.

Schwache erste Halbzeit

Die Spieler des «Eis» starteten wie schon in der Woche zuvor gegen den SC Ersigen verhalten ins Spiel. In den ersten Minuten versuchte man sich etwas an den Gegner anzutasten, vergass dabei aber ein wenig auf die eigenen Stärken zu setzen. So verwunderte es nicht, dass man in den ersten 15 Minuten ungewohnt viele Zweikämpfe verlor und wiederum viele ungenaue Pässe spielte. Zum Glück für die Gäste zeigten aber auch die Lotzwiler nicht ihr bestes Spiel, so dass sich das Spielgeschehen mit wenigen Ausnahmen hauptsächlich in der Mitte des Spielfeldes abspielte. Torchancen waren in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten eher Mangelware, wobei die Huttwiler zweimal beinahe ein Tor erzielen konnten.

In der 15. Minute wurde Steiner mit einem langen Ball lanciert, sein Abschluss alleine vor dem Tor konnte vom Torhüter des Heimteams gerade noch pariert werden. In der 21. Minute wurde Mittelfeldspieler Aaron Kilchenmann regelwidrig vor dem Strafraum der Lotzwiler gestoppt, so dass der SCH zu einem Freistoss aus aussichtsreicher Positon kam. Der Freistoss von Coelho konnte der Torhüter aber ohne Probleme abfangen.

Die Spieler vom «Eis» versuchten im weiteren Verlauf der ersten Hälfte mit ihrem Kurzpassspiel in die gefährliche Zone vor dem generischen Tor zu kommen, häufig blieb man aber an einem Gegenspieler hängen, da die Pässe zu ungenau gespielt wurden, oder der Ball konnte nicht richtig kontrolliert werden, da man mit dem unebenen Terrain grosse Mühe bekundete. Nach 45 eher ereignislosen Minuten gings zum Pausentee an die Seitenlinie.

Straumann bringt Schwung ins Spiel

Trainer Markus Meer und seine Assistenten Florian Studer und Markus Fankhauser wussten, dass es für einen Vollerfolg einen Impuls in der Mannschaft brauchte. So wechselten sie zur Pause den leicht angeschlagenen Straumann ein, in der Hoffnung, er werde mit seinem Tempo in der Spitze auch Räume für seine Mitspieler aufreissen, damit man sich mehr Torchancen erspielen könne. Der Plan der Trainer ging komplett auf, die Mannschaft schien wie ausgewechselt. Straumann sorgte in der Spitze dafür, dass die anderen Spieler mehr Platz hatten, und somit einfacher angespielt werden konnten. Auch die Zweikampfstärke nahm wieder zu, so man konnte in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Duelle gegen seine Gegenspieler gewinnen als noch in der ersten Halbzeit. Die erste wirklich gefährliche Aktion in der zweiten Halbzeit gehörte dann aber trotzdem dem Heimteam. Nach 55 Minuten und einem langen Ball in die Tiefe, tauchte ein Stürmer alleine vor Torhüter Maurer auf, dieser konnte den Ball mit dem Fuss gerade noch abwehren. Beim anschliessenden Eckball waren die Huttwiler wiederum auf ihrem Posten und konnten den Ball souverän klären. Bis zum ersten Tor des Spiels dauerte es dann aber nicht mehr lange. In der 61. Minute eröffnete der eingewechselte Straumann mit einem Treffer das Skore. Er setzte sich zuvor gleich gegen zwei Gegenspieler durch. Nur drei Minuten später war es Coelho, der auf 0:2 erhöhte. Nachdem das Heimteam bereits früh unter Druck gesetzt wurde, konnte Steiner den Ball an der Seitenlinie gewinnen und in die Mitte spielen. Schlussendlich stand Coelho am zweiten Pfosten goldrichtig und erzielte den zweiten Treffer. Die Druckphase der Gäste aus Huttwil hielt weiter an, die Lotzwiler konnten den Ball kaum aus der eigenen Hälfte befreien, so überraschte es nicht, dass nur vier Zeigerumdrehungen später auch noch das dritte Tor fiel. Wiederum war es Straumann, dieses Mal erzielte er den Treffer per Kopf. Nachdem Captain Flückiger einen zusammen mit Coelho kurz ausgeführten Eckball auf den zweiten Pfosten zirkelte, so dass Straumann nur noch einnicken musste, 0:3.

In der Folge fand das Heimteam wieder ein bisschen Luft zum Atmen, der SC Huttwil schaltete einen Gang zurück, was sich aber beinahe rächte. In der 72. Minute, wieder nach einem langen Ball tauchte ein Stürmer alleine vor Goalie Maurer auf, dieser wurde von Maurer ein wenig gebremst, blieb aber in Ballbesitz und konnte alleine aufs Tor losziehen, doch Innenverteidiger Mathys konnte den Gegner in letzter Sekunde gerade noch stoppen und den Gegentreffer in extremis verhindern, so dass es beim 0:3 blieb. Die Blumenstädter legten wieder einen Zahn zu und kamen zu weiteren Chancen, doch weder der eingewechselte Nico Minder zweimal noch Steiner konnten alleine vor dem Tor reüssieren, zum Glück führten die Huttwiler zu diesem Zeitpunkt bereits.

In der 85. Minute dann aus dem Nichts ein kleiner Aufreger in der Hintermannschaft der Gäste. Aussenverteidiger Dunkel wurde an der Seitenlinie vom gegnerischen Spieler unter Druck gesetzt und wollte den Ball zurück auf Maurer zurückspielen, sein Rückpass glich aber eher einer auf das Tor gezogene Flanke, so dass Goalie Maurer den Ball per Kopf ins Aus lenken musste. Die Aktion sorgte auch auf den Zuschauerrängen für einige Schmunzler. Kurz vor Schluss kamen die Lotzwiler nochmal zu einer guten Aktion. Der Abschluss aus gut 18 Metern konnte aber neben das Tor gelenkt werden.

So pfiff der fehlerlose Unparteiische das Spiel nach gut 94 Minuten ab, und die Huttwiler konnten einen weiteren Vollerfolg bejubeln. Noch grösser wurde der Jubel in der Garderobe, als man von der 2:0 Niederlage des zweitplatzierten FC Utzenstorf erfuhr.

Das nächste Spiel des Fanionteams des SC Huttwil findet nächsten Samstag um 18:00 Uhr auf dem heimischen Dornacker gegen die zweite Mannschaft des FC Herzogenbuchsee statt. Gegen die Oberaargauer gewann man ein enges Spiel in der Vorrunde knapp mit 2:1. Kann man an die Leistung in der zweiten Halbzeit gegen den FC Lotzwil-Madiswil anknüpfen, sollte es wiederum möglich sein, drei Punkte zu holen. Jedenfalls wären die Punkte im Hinblick auf das Aufstiegsrennen Gold wert.

Matchtelegramm: 06. Mai 2023 – Kirchenfeld, Lotzwil – 60 Zuschauer – Tore: 61. Straumann 0:1, 64. Coelho 0:2, 68. Straumann 0:3 – SC Huttwil: Maurer, Andri Kilchenmann (Gygli), Heiniger (Straumann, Shkorreti), Mathys, Dunkel, Röthlisberger (Nico Minder), Aaron Kilchenmann, Flückiger, Meyer, Coelho, Steiner – Bemerkungen: Bemerkungen: Huttwil ohne Carlini, Hiltbrunner, Leon Scheidegger (abwesend), Kovac, Julian Scheidegger (verletzt), Kaderli (Militär), Philipp Minder (nicht eingesetzt).