In der dritten Runde ausgeschieden
Die erste Mannschaft des SC Huttwil verliert nach einem starken Auftritt in der dritten Cuprunde gegen den Drittligisten SC Wohlensee mit 1:2 und ist im Berner Cup ausgeschieden. In einer äusserst intensiven Partie gingen die Huttwiler zunächst in Führung, mussten sich aber nach zwei Gegentreffern schlussendlich geschlagen geben. Mit einer etwas besseren Chancenauswertung wäre ein Überraschungssieg möglich gewesen.
Strittiger Elfmeter führt zum Ausgleich
Nach zuletzt zwei sehr überzeugenden Auftritten in der Meisterschaft waren die Spieler der ersten Mannschaft überzeugt, auch gegen den Drittligisten aus Hinterkappelen reüssieren zu können. Bis in die Haarspitzen motiviert starteten sie sogleich schwungvoll in die Partie und kamen bereits nach 20 Sekunden zu einer sehr gefährlichen Aktion vor dem Tor der Gäste. Nach einem Ball in die Tiefe kam Kovac aus gut 20 Metern zum Abschluss, der Ball zischte zum Leidwesen der zahlreich anwesenden Zuschauer aber knapp am Pfosten vorbei. Die Gäste schienen sich nach dieser Aktion bereits bewusst zu sein, dass es an diesem Abend gegen den Unterklassigen aus Huttwil nicht ganz so einfach werden würde, wie in den Cupspielen zuvor. Nach acht Minuten kam dann auch der SC Wohlensee zu einer guten Aktion vor dem Tor der Blumenstädter. Ein Abschluss aus 16 Meter entschärfte Torhüter Fabian Scheidegger, der den gesperrten Maurer im Tor der Huttwiler ersetzte, bravourös und lenkte den Ball neben das Tor. Nur drei Zeigerumdrehungen später kamen die Huttwiler zu einem Freistoss aus guter Distanz. Normalerweise wäre dies eine Aufgabe für Carlini gewesen, da dieser momentan im Militär verweilt, übernahm Oldie Coelho die Verantwortung und zimmerte den Ball an die Latte. Die Huttwiler bekundeten mit dem hohen Tempo des Gegners keinesfalls Mühe, und hatten zu diesem Zeitpunkt sogar etwas mehr vom Spiel. In der 16. Minute spielte Aaron Kilchenmann einen Ball in den Strafraum der Gäste, Kovac kam mit der Fussspitze an den Ball, allerdings konnte der Gästehüter gerade noch zum Eckball klären. Gleich im Anschluss kam der Ball wieder zu Aaron Kilchenmann, dieser drosch den Ball aber knapp über das Tor. In der 21. Minute kamen die Huttwiler auf der Mittellinie zu einem Freistoss, Captain Flückiger spielte den Ball hoch in den Strafraum, wo Coelho nur noch den Kopf hinhalten musste und den Ball über den herauseilenden Torhüter spedieren musste, 1:0.
Zu diesem Zeitpunkt war der Führungstreffer durchaus verdient, die Gäste kamen nach dem Gegentreffer aber auch wieder zu guten Aktionen. Fünf Minuten nach dem 1:0 verpassten sie nach einem Eckball den Ausgleichstreffer nur knapp, der Ball segelte nach einem Seitfallzieher nur wenige Zentimeter am Pfosten des Huttwiler Tores vorbei. In der 28. Minute dann der Schock für die Blumenstädter. Torhüter Scheidegger klärte deutlich vor dem angreifenden Stürmer der Gäste zum Eckball und touchierte im Anchluss den Gegenspieler leicht, dieser liess sich fallen und der Schiedsrichter zeigte zum Entsetzen der Fans auf den Elfmeterpunkt. Das Jammern der SCH-Spieler half nichts und die Gäste verwandelten den fälligen Elfmeter souverän. Die Partie wurde nach dem Ausgleichstreffer weiterhin sehr intensiv geführt, auf dem Feld war nicht ersichtlich, dass der SC Wohlensee eine Liga höher spielt. In der 37. Minute dann der nächste Rückschlag für die Huttwiler, nach einem hohen Ball in die Tiefe verwandelte der Gästestürmer souverän und liess Scheidegger keine Abwehrmöglichkeit, 1:2. Nach 45 intensiven Minuten pfiff der Schiedsrichter zur wohlverdienten Pause für die 22 Akteure.
Anrennen reicht nicht
Nach der Pause suchten die Spieler vom SC Huttwil sogleich den Ausgleich. Bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff tauchte Straumann im Strafraum der Gäste auf und wurde vom Gegenspieler berührt und zu Fall gebracht, der Schiedsrichter liess aber weiterlaufen. Kurze Zeit später musste Straumann, der sich bei der Aktion im Strafraum selber leicht verletzt hatte, durch Steiner ersetzt werden. Die Huttwiler machten aber munter weiter und kamen in der 52. Minute zur nächsten Chance. Nach einem Ballgewinn von Steiner an der Seitenlinie passte dieser auf den zur Pause ebenfalls eingewechselten Philipp Minder, dieser verzog aus spitzem Winkel äusserst knapp, so dass es weiterhin beim 1:2 blieb. Vier Minuten später verpasste Coelho den Ball im Strafraum nach einem Freistoss von Flückiger knapp, der Torhüter konnte die Situation entschärfen. Im direkten Gegenzug kamen die Gäste wieder einmal vors Tor der Blumenstädter, der Abschluss des Stürmers hätte genau gepasst, aber Scheidegger im Tor reagierte blitzschnell und bewahrte den SCH vor einem weiteren Gegentreffer. In der 62. Minute rieben sich dann die Huttwiler verwundert die Augen. Aaron Kilchenmann setzte sich auf der rechten Seite durch und feuerte mit seinem schwächeren linken Fuss einen genauen Schuss in Richtung Gästetor ab, doch irgendwie kam der Gästetorhüter noch an den Ball und lenkte diesen knapp am Tor vorbei. Es war dies zu diesem Zeitpunkt die beste Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Beim anschliessenden Eckball prallten der Gästetorhüter und Stürmer Kovac zusammen, beide konnten aber nach kurzer Pflege wieder weiterspielen.
Die Spieler des SCH drückten vehement auf den Ausgleich und kamen rund 20 Minuten vor Schluss zu einer weiteren Möglichkeit, doch Andri Kilchenmann setzte den Ball knapp neben das Tor. Gleich nach dieser Aktion konterten die Gäste die Hintermannschaft des SCH aus, der Abschluss des Stürmers des SC Wohlensee ging aber übers Tor. In der 73. Minute kamen die Huttwiler noch einmal zu einem Eckball. Innenverteidiger Mathys fasste sich ein Herz und drosch den Ball nach der genauen Hereingabe von Flückiger aufs Tor, wiederum verfehlte der Ball das Ziel nur um wenige Zentimeter. Die Spieler des SCH pushten sich gegenseitig nach vorne, man spürte förmlich, dass der Ausgleich in der Luft lag, auch die Zuschauer litten mit den Spielern mit. In der 81. Minute war es dann noch einmal Aaron Kilchenmann, der den Ausgleichstreffer auf dem Fuss hatte. Nach einem weiten Einwurf von Dunkel kam er umzingelt von drei Gegenspielern fünf Meter vor dem Tor zum Abschluss, aber es sollte an diesem Abend wahrscheinlich einfach nicht sein, und der Ball flog dem Torhüter in die Arme.
Als die 90 Minuten um waren liess der Unparteiische aufgrund der Wechsel und Unterbrüche noch ein wenig nachspielen, Trainer Markus Meer und sein Assistent Florian Studer warfen in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne. In der Nachspielzeit setzten Andri Kilchenmann aus guter Distanz noch einmal einen Ball übers Tor, doch das Spiel war immer noch nicht zu Ende. In der 92. Minute spielten die Huttwiler einen langen Ball in den Strafraum der Gäste, der Verteidiger wollte klären und spielte sich den Ball dabei an die eigene Hand, die Spieler im Dress der Blauen forderten sogleich vehement den Elfmeter, doch der Schiedsrichter liess wiederum keinen Elfmeterpfiff ertönen, sehr zum Ärger der Spieler und der Zuschauer. Wenige Sekunden später dann der Schlusspfiff und die Freudenschreie der Gäste aus Hinterkappelen, während die Spieler des SCH den Platz mit hängenden Köpfen verliessen. Dennoch wurden die Spieler für die tolle Vorstellung von den anwesenden Zuschauern gefeiert. Mit dem nötigen Glück hätte der Ausgleichstreffer fallen können, jedenfalls wäre dieser mehr als verdient gewesen.
Die Spieler vom «Eis» können auf eine sehr starke Leistung zurückblicken. Nun gilt es, sich wieder auf die Meisterschaft zu fokussieren. Diesen Samstag steht bereits das nächste Heimspiel an. Um 18:00 Uhr trifft das Fanionteam des SC Huttwil auf den FC Lotzwil-Madiswil. Kann der SCH die momentane Form konservieren, werden am Wochenende die nächsten Punkte eingefahren.
Matchtelegramm: 13. September 2022 – Dornacker, Huttwil – 90 Zuschauer – Tore: 21. Coelho 1:0, 16. 1:1, 29. 1:1, 37. 1:2 – SC Huttwil: Fabian Scheidegger, Hiltbrunner, Mathys, Dunkel, Meyer (Philipp Minder), Flückiger, Aaron Kilchenmann, Andri Kilchenmann, Kovac, Coelho, Straumann (Steiner) – Bemerkungen: Huttwil ohne Balaj, Röthlisberger (abwesend), Carlini (Militär), Bright, Gygli, Nico Minder, Julian Scheidegger (verletzt), Maurer (gesperrt), Heiniger, Kaderli, Leuenberger (nicht eingesetzt).