Nicht nur weil uns die Sonne diesen Sommer oft verwehrt blieb, handelt dieser Cup-Matchbericht nebst dem sportlichen Aspekt auch davon. Ich kann euch gleich mehrere Gründe dazu liefern. 1. Grund: Es ist Mitte September und die Spinne im Eck der Spielerbank läutet den «Altwybersummer» ein. Neben der einsetzenden Laubverfärbung sind nämlich die unzähligen Spinnfäden typisch dafür. 2. Grund: Das Schiedsrichtertrikot leuchtet mehr als die Sonne und auch der gelbe Karton in der Brusttasche des Schiedsrichters kommt in dieser Partie zum Zug. Der letzte Grund liefert die wolkenreiche1. Halbzeit, gefolgt von einer sonnigen und verheissungsvollen 2. Halbzeit. Nun wechseln wir aber von der Meteorologie zum Sport.

Das schöne Wetter an diesem Sonntagnachmittag führte die Unteremmentalerinnen aus allen Richtungen ins Oberland. Viele nutzten die Gunst des Spätsommers und genossen am Morgen vor dem Spiel die Sonne, welche sich nun doch noch von ihrer schönsten Seite zeigt. Die Gunst der Stunde nutzte auch der FC Frutigen und ging nach nur 23 Sekunden in Führung. Ein schneller Konter und ein ungenügender Befreiungsschlag führte zu der erschwerenden Ausgangslage des Team- Unteremmentals. Trotz der bitteren Pille, welche die Gäste schlucken mussten, unterliessen sie nichts unversucht, diese Pille sofort wieder zu neutralisieren. Das Gegenmittel dazu waren natürlich, schnelle Konter, schöne Spielkombinationen und Tore. Tore mussten her- doch Tore blieben aus. Zumindest auf Seiten der Emmentalerinnen. Nach einer identischen Situation konnte eine Oberländerin fast ungehindert auf die Torhüterin Delia Zürcher zulaufen und versenkte das runde Leder mit einem satten Schuss im Tor. Während auf der einen Seite gejubelt wurde, sah man auf der anderen Seite hängende Köpfe. Wer aber die «Rasechatze» kennt weiss, dass sich diese nicht einfach so kampflos geschlagen geben. Von nun an waren sie am Drücker und es war nur eine Frage der Zeit bis endlich ein Ball in den Maschen der Gastgeber landet. Das Duo Deborah Beutler und Sandra Heiniger, beide zwar eher unerfahren im Sturm, konnten sich über die Aussenseiten immer wieder durchsetzen, doch Frutigen befreite konstant. Nach einigen verpatzten Torchancen kamen zusätzlich ungeahndete Fouls hinzu. So beispielsweise auch, als Beutler im Sechzehner mit beiden Händen zu Boden gerissen wird. Da hatte der Schiedsrichter wohl Tomaten auf den Augen oder nutzte, wie zuvor die Frauen, die Gunst der Sonnenstrahlen und liess sich davon blenden. Trainer Walter Misteli verwarf die Hände und plädierte auf klares Foul, worauf der Schiedsrichter die Sonnenfarbene Karte in die Luft streckte. Wie auch immer, dies war bestimmt nicht die einzige Chance zur Aufholjagt und die Emmentalerinnen machten unbeirrt Druck auf das heimische Eck. Die Spinnfäden waren gesponnen, nun hiess es warten, bis die Beute sich im Netz verfängt. Gefährlich wird es erst wenn die Spinne sich vom Netz entfernt und lauert. So gingen auch die Unteremmentalerinnen noch erfolglos vom Platz.

Nach dem die Taktiken besprochen und noch den einen oder anderen Einwand geäussert wurde, schwirrten wieder alle auf ihre Position. Nach dem Wiederanpfiff ging es im gleichen Stil, wie schon in der ersten Halbzeit, weiter. Die Offensive wurde immer wieder lanciert, doch der Anschlusstreffer blieb wie verhext aus. Nach viel Geduld, mindestens 10 Torchancen und 61. Minuten später, zündete Melani Kovac den Startschuss zur Aufholjagt. Die gut aufspielende Sandra Heiniger triit schöne Eckbälle und nun trug ihre Leistung Früchte. Im Zentrum kam die Kopfballstarke Flurina Donatsch zum Zug und der Ball blieb anschliessend vor Melani Kovac liegen. Nun konnte die Falle das erste Mal zuschnappen, denn Kovac hämmerte den Ball an der Torhüterin vorbei in die Maschen. Keine zwei Minuten später folgte eine exakt gleiche Situation und der Ausgleich war zum Greifen nah. Sandra Heiniger, durch einen Eckball auf den Kopf von Flurina Donatsch, der Ball blieb liegen- wieder zur Stelle war Kovac und diese traf erneut. Nun gingen Heiterkeit und Sonnenschein wieder Hand in Hand mit den Unteremmentalerinnen. Es fehlte nur noch ein Tor zur verdienten Führung.  In der 67. Minute, also nur sechs Minuten nach dem ersten Treffer von Kovac, war diese wieder mitterdrin im Geschehen und glänzte erneut mit einem Lattenknaller. Zur Freude der gesamten Mannschaft, stand Gisler Daria, welche erst seit dieser Saison für den SCH/ SVS spielt, am richtigen Ort und lieferte mit dem Führungstreffer ihr Debüt. Im Anschluss hatte die Defensive noch einmal allerhand zu tun. Mit dabei in der Abwehr die beiden Spielerinnen aus Oberemmental, Salome Kipfer und Priska Eggimann, welche den «Sumis/ Huttu Froue» eine grosse Hilfe waren. Vielen Dank, dass ihr mit Herzblut und Engagement dabei wart! So lag auch nichts mehr für den Gegner drin und wie eben dieser Spätsommer endete auch die Partie, nämlich sonnig und mit der nächsten Cup- Runde in der Tasche.

Die nächste Partie wird am Freitag 17.9. 21 um 20:00 in Kirchberg ausgetragen.