Zitterpartie beim Tabellenletzten
Dass es in Langnau nicht einfach wird, war den Blumenstädtern klar und tatsächlich geriet man zwischenzeitlich in Rückstand. Doch in der Schlussphase beweist Huttwil Moral und sichert sich mit späten drei Toren den Auswärtssieg.
Langnau effizient
Bei mittlerweile gewohnt tiefem Terrain empfängt die zweite Mannschaft des FC Langnau am Mittwochabend das Huttwiler Fanionteam zum achten Meisterschaftsspiel. Mit drei Punkten aus drei Unentschieden grüsst der Aufsteiger vom Tabellenende. Die Gäste hingegen haben die Chance, mit einem Sieg zumindest vorübergehend auf den 4. Platz vorzurücken. Und sie spielen entsprechend auf: Nach gerade mal 6 Minuten hat Röthlisberger nach mustergültiger Vorlage von Aaron Kilchenmann die Führung auf dem Fuss, scheitert jedoch kläglich am Torhüter. Drei Minuten später noch einmal dasselbe Spiel, wieder will Kilchenmann auf Röthlisberger legen, doch dazwischen steht der Langnauer Haldemann und lenkt unglücklich ins eigene Tor ab – 0:1! Nach der guten Anfangsphase ziehen sich die Huttwiler eher zurück in die eigene Hälfte und lassen Langnau, wie bereits am Samstag zuvor gegen Weissenstein, viel Platz im Aufbauspiel. Dieses mündet oft in langen Bällen auf ihren schnellen Flügelspieler Bacoum, von dem Kaderli anfänglich nur noch die Fersen sieht. Doch Kaderli krempelt die Ärmel hoch und hat ihn von nun an im Griff. Aber die Heimmannschaft kann auch anders: Mit einem hohen Ball hinter die Abwehr nimmt Langnaus Hodel fahrt auf, umkurvt Goalie Scheidegger und trifft neben dem nach hinten geeilten Hiltbrunner ins Netz zum Ausgleich. Mit diesem Resultat geht die folglich ziemlich ausgeglichene Partie in die Halbzeit.
Dank einem Elfmeter die Wende
Der Start in die zweite Hälfte gelingt den Huttwilern schlechter als erhofft. Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff gelingt Langnaus Innenverteidiger Haldemann der zweite Assist, er macht somit sein Eigentor wett: Mit einem perfekt getimten Pass lanciert er seinen Kollegen, der zur 2:1 Führung einschiebt. Zum Glück für Huttwil ruhten sich die Emmentaler in der Folge etwas auf diesem Resultat aus, so kamen sie langsam besser ins Spiel. Es dauert aber noch zwanzig Minuten bis es gefährlich wird: Gian Steiner wird nach einer Dreifach-Chance gefoult, die Unparteiische entschied prompt und zurecht auf den Elfmeterpunkt. Nicht weniger entschlossen eilt der eingewechselte Kovac zum Ball und zeigt wie man es macht. Der Ausgleich sorgt für Aufwind. Kurze Zeit später tankt sich Andri Kilchenmann über Aussen durch, legt ab auf Minder, der zwar scheitert, doch Gian Steiner verwertet den Abpraller mit etwas Glück zur 2:3 Führung. Ausgepowert lässt sich letzterer in der 84. Minute für Timo Straumann auswechseln. Dieser beweist sogleich Effizienz und verwandelt mit dem ersten Ballkontakt die schöne Hereingabe vom omnipräsenten Aaron Kilchenmann zum Schlussresultat von 2:4. Die letzte Aktion dann eher unschön: In der 95. Minute setzt sich wieder Aaron Kilchenmann an der Seitenlinie durch und wird mit vollem Tempo vom herauseilenden Torhüter Zemp brutal abgeräumt, dieser sieht dafür die rote Karte.
Eine weitere Premiere in dieser Vorrunde: Nach dem ersten Spiel ohne Gegentor von letztem Samstag drehen die Huttwiler zum ersten Mal eine Partie zu ihren Gunsten und zeigen sich mental in einer besseren Verfassung. Nächsten Samstag ist Huttwil zu Gast beim Gruppenzweiten Ersigen.
Matchtelegramm: 9. Oktober 2024 – Moos, Langnau – 40 Zuschauer – Tore: 9. Eigentor 0:1, 26. Langnau 1:1, 53. Langnau 2:1, 73. Kovac (Penalty) 2:2, 78. Steiner 2:3, 84. Staumann 2:4 – SC Huttwil: Fabian Scheidegger, Marti, Hiltbrunner, Eliosh Heiniger (Kovac), Kaderli, (Carlini), Gian-Luca Steiner (Timo Straumann), Andri Kilchenmann, Flückiger, Röthlisberger (Zehnder), Carlini (Minder), Aaron Kilchenmann,– Bemerkungen: Huttwil ohne Marco Steiner (kein Einsatz), Dunkel, Elias Heiniger, Remo Straumann, Schenk, Meyer (verletzt), Gygli, Leon Scheidegger (2. Mannschaft), Maurer, Hofer (abwesend), Julian Scheidegger (Militär).