Eine Runde weiter
Die erste Mannschaft des SC Huttwil gewinnt auch das zweite Pflichtspiel der Saison und schlägt auswärts den ebenfalls in der vierten Liga spielenden FC Ticino Bern mit 6:2 und steht somit in der dritten Runde des Berner Cups. Die Huttwiler zeigten im Vergleich zu den letzten Spielen eine eher durchzogene Leistung, liefen aber trotzdem nie Gefahr, das Spiel aus den eigenen Händen zu geben.
Startschwierigkeiten auf dem Kunstrasen
Die Blumenstädter bekundeten vor allem zu Beginn grosse Mühe mit der schnellen Spielunterlage auf der Bodenweid, auf dem Kunstrasen kamen die Bälle häufig nicht bei den eigenen Mitspielern an, zudem machte der starke Regen die Unterlage noch zusätzlich schneller. Nach den vielen Fehlpässen in der ersten Phase des Spiels passten sich die Gäste den Begebenheiten an und kamen etwas besser ins Spiel. In der 12. Minute eröffnete Straumann nach schöner Vorarbeit von Sturmpartner Coelho das Skore und erzielte das 0:1. Die Huttwiler versuchten in der Folge mit gepflegtem Passspiel vor das gegnerische Tor zu kommen, dies gelang allerdings seltener als in den Spielen zuvor, häufig kam der entscheidende letzte Pass nicht bei einem Stürmer in der Gefahrenzone an. Das Heimteam dagegen versuchte häufig mit langen Bällen die hochstehenden Huttwiler zu übertölpeln, Abwehrpatron Mathys konnte die Gegenstösse der Berner aber jeweils zusammen mit seinen Abwehrkollegen Hiltbrunner und Andri Kilchenmann unterbinden. In der 28. Minute erhöhte Scheidegger nach schönem Zuspiel von Aaron Kilchenmann auf 0:2, knapp drei Minuten später war es wiederum Straumann, der einen weiteren Treffer erzielte, 0:3. Die Gegenwehr des Gegners schien nun gebrochen, alles deutete daraufhin, dass die Gäste aus Huttwil einen weiteren klaren Sieg davontragen würden, dem war aber nicht so. Trotz der vielen Chancen gegen Ende der ersten Halbzeit vermochten die Huttwiler keinen weiteren Treffer mehr zu erzielen. Häufig fehlte auf den letzten Metern vor dem gegnerischen Tor das nötige Durchsetzungsvermögen oder das Auge für einen besser positionierten Mitspieler. Mit einer Dreitoreführung ging es in die Halbzeitpause.
Schlechte Chancenauswertung auf beiden Seiten
Das Heimteam aus Bern startete besser in die zweite Halbzeit. In der 56. Minute erzielte der FC Ticino Bern per Elfmeter das 1:3. Allerdings führte ein klarer Fehlentscheid des Unparteiischen zum Elfmeter. Nachdem Flügelspieler Carlini den Ball im Strafraum der Huttwiler zum Eckball klärte, wurde dieser vom gegnerischen Spieler von den Beinen geholt. Unerklärlicherweise zeigte der Schiedsrichter im Anschluss auf den Elfmeterpunkt.
Eine Minute später wurde Stürmer Scheidegger mit einem langen Ball in die Spitze lanciert und konnte vom gegnerischen Torhüter ausserhalb des Strafraums nur noch mit einem Foul gestoppt werden. Dem Unparteiischen blieb nichts anderes übrig als dem Torhüter die rote Karte zu zeigen. Folglich ersetzte ein Feldspieler den Torhüter des Heimteams, dieser leistete sich sogleich einen grossen Patzer auf der ungewohnten Position. Nach einem Rückpass eines Mitspielers wollte der Torhüter den Ball mit den Händen aufnehmen, nach den energischen Zurufen seiner Mitspieler riss er als Reaktion seine Hände nach oben, so dass der Ball zwischen seinen Beinen hindurch ins Tor kullerte, 1:4. In der 69. Minuten erzielte Straumann seinen dritten Treffer der Partie. Nach einem schnell ausgeührten Einwurf von Nico Minder und dem perfekten Zuspiel von Steiner musste Straumann nur noch einschieben und erhöhte auf 1:5. In der Folge kamen beide Teams zu gefährlichen Aktionen vor dem Tor, während man auf Seiten der Huttwiler mehrere Topchancen alleine vor dem Tor vergeigte, verpasste es auch das Heimteam bis zur 78. Minute mit seinen gefährlichen Kontern ein Tor zu erzielen. Nach einem Eckball war es dann aber soweit, die Huttwiler konnten den Ball nur ungenügend klären, so dass ein Abschluss aus 16 Metern seinen Weg ins Tor der Huttwiler fand, 2:5. Nach zwei weiteren Torchancen des Heimteams machte dann Steiner in der 86. Minute den Sack zu und erzielte mit dem 2:6 den letzten Treffer der Partie.
Nächsten Dienstag steht auf dem heimischen Dornacker das erste Meisterschaftsspiel für das Fanionteam des SC Huttwil an. Gegen den KF Shqiponja muss im Vergleich zum Cupspiel auf der Bodenweid allerdings eine deutliche Leistungssteigerung her, möchte man den Start in die Meisterschaft erfolgreich bestreiten.
In der nächsten Cuprunde am 14. September trifft die Mannschaft von Trainer Markus Meer auf den Drittligisten SC Wohlensee.
Matchtelegramm: 17. August 2022 – Bodenweid, Bern – 40 Zuschauer – Tore: 12. Straumann 0:1, 28. Scheidegger 0:2, 31. Straumann 0:3, 56. 1:3, 62. Eigentor FC Ticino Bern 1:4, 69. Straumann 1:5, 78. 2:5, 86. Steiner 2:6 – SC Huttwil: Maurer, Hiltbrunner, Mathys, Andri Kilchenmann (Heiniger), Carlini (Kaderli), Flückiger, Aaron Kilchenmann, Philipp Minder (Meyer), Straumann, Coelho (Steiner), Scheidegger (Nico Minder) – Bemerkungen: Huttwil ohne Balaj, Bright, Dunkel, Kovac, Leuenberger, Röthlisberger, Sulejmani (abwesend), Gygli, (verletzt), 57. Rote Karte FC Ticino Bern.